Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat am 23. Juni die zweite Stufe des Notfallplans Gas, die sogenannte Alarmstufe, ausgerufen. Aktuell ist die Versorgungssicherheit gewährleistet, aber die Lage ist angespannt.
Rund ein Drittel des in Deutschland verbrauchten Erdgas wird von den 41 Millionen Haushalten zum Heizen, Kochen und die Warmwasserbereitung benötigt. Dieser Verbrauch lässt sich mit einfachen Tipps reduzieren, ohne dass dabei Lebensqualität verloren geht. Das schont die Umwelt und besonders unseren Geldbeutel.
Das größte Einsparpotential verbirgt sich direkt in unserer Heizungsanlage. Eine regelmäßig gewartete und optimierte Heizung spart bis zu 15 % Energie. Passen Sie daher Ihre Heizung an den tatsächlichen Bedarf an. Über Nacht stört es nicht, wenn die Wohnung einige Grad heruntergekühlt wird. Drehen Sie dazu nur das Thermostat herunter, verringert sich zwar der Durchfluss des Heizwassers, nicht jedoch die Heizleistung der Anlage. Besser geeignet ist dafür die Nachtabsenkung, die direkt an der Heizungsanlage einprogrammiert wird. Die funktioniert auch problemlos tagsüber, wenn Sie werktags regelmäßig außer Haus sind.
Noch einen Schritt weiter geht der hydraulische Abgleich der Heizung, der von einem Fachbetrieb durchgeführt wird. Die Wärmeverteilung aller Heizkörper, die Eigenschaften des Hauses, Dämmung und Fenster werden mit einbezogen, um die Anlage in Puncto Effizienz und somit kostensparend einzustellen. Mit einem Einsparpotential von rund 15 Prozent lohnt sich der Abgleich ab dem ersten Tag und senkt die Heizkosten langfristig spürbar. 20 Prozent der Kosten für diese Maßnahme können sich Privathaushalte außerdem über die Bundesförderung für effiziente Gebäude zurückholen.
Mit den Direktmaßnahmen am Heizkessel ist der Grundstein für effizientes Heizen gelegt. Besonders wichtig ist im Alltag nun, heizen und lüften sinnvoll aufeinander abzustimmen. Hier gilt besonders die Regel „Fenster auf, Heizung aus“. Wann immer Sie Stoßlüften, sollten dafür die Thermostate zugedreht werden. Dass die Heizung danach mehr Energie verbraucht, um die Heizkörper wieder zu temperieren, ist ein verbreiteter Irrglaube! Damit der Heizkörper gut arbeiten kann, sollten Sie diese nicht durch Vorhänge, Möbelstücke oder Pflanzen verdeckt sein und regelmäßig entlüftet werden.
In den Wintermonaten sollten sie gekippte Fenster möglichst vermeiden. Dabei geht viel Wärme verloren, während der Austausch mit Frischluft nur langsam von statten geht. Öffnen Sie zum morgendlichen Querlüften für 5-10 Minuten alle Fenster und lassen dabei die Innentüren offen. Beim Lüften von Küche und Bad bei viel Feuchtigkeit, halten Sie die Innentüren dagegen geschlossen, um zu vermeiden, dass diese sich in den Wohnräumen ausbreitet.
Grundsätzlich kann frische, trockene Luft Wärme sehr viel besser aufnehmen und im Raum verteilen als warme Luft mit hoher Feuchtigkeit, die außerdem Schimmel begünstigen kann. Achten Sie daher auch darauf, Möbel nicht zu dicht an Wänden aufzustellen. Die Luft sollte dahinter noch zirkulieren können.
Die kalte Dusche an einem Wintermorgen – das geht vielen doch zu weit. Um bis zu 30 Prozent Warmwasserkosten zu sparen, ist das aber auch gar nicht notwendig. Wassersparende Duschköpfe bündeln das Wasser und verbrauchen so rund ein Drittel weniger. Den Unterschied merken Sie beim Duschen kaum. Die Duschtemperatur um wenige Grad zu reduzieren und die Zeit um ein paar Minuten zu verkürzen, macht für den Energieverbrauch bei der Warmwasserbereitung schon einen echten Unterschied.
Es empfiehlt sich außerdem, die Warmwassertemperatur bei Austritt aus der Heizanlage anzupassen. 60 Grad sollten Sie allerdings nicht unterschreiten, um dem Wachstum von Legionellen vorzubeugen.
Oft ist es in Kellerräumen gemütlich warm, obwohl sich niemand dort aufhält. Die Ursache sind ungedämmte Rohre, die einen erheblichen Wärmeverlust und damit Energieverbrauch zur Folge haben. Dabei ist das Abdämmen von Heiz- und Warmwasserrohren nachträglich mit kleinem Aufwand möglich. Baumärkte und Fachhandel bieten einfache Rohrschalen aus dämmenden Materialien, die sich kinderleicht um freiliegende Rohre stülpen lassen.
Wärme steigt bekanntlich nach oben. Spätestens am Dachboden angekommen, sollte allerdings Schluss sein. Wird der Dachboden kaum genutzt, lassen sich Dämmmatten ganz einfach selbst dort auslegen. Soll dieser weiterhin begehbar bleiben, sollten Sie das einem Fachbetrieb überlassen, das mit fachgerechten Arbeiten punkten kann. 20 Prozent dieser Kosten können Sie sich mit staatlicher „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ zurückerstatten lassen.
Strom sparen, ohne sich einzuschränken: Das geht mit einem Wechsel von Glühbirnen auf LED-Lampen. Denn diese verbrauchen 90 % weniger Energie als die alten Glühbirnen und Halogenlampen.
LED-Lampen gibt es auch in dimmbaren Versionen und kühlen oder gemütlichen Lichtfarben. Den Farbton erkennen Sie an der Zahl K auf der Verpackung. 3.000 K (K=Kelvin) und alles was darunter ist, ist z.B. warmes Licht. Darüber wird die Lichtfarbe kälter.
Stellen Sie Ihren Kühlschrank auf die empfohlene Einstellung von 7 °C ein. Nutzen sie die dadurch natürlich entstehenden inneren Temperaturzonen von rund 4°C unten und 8 °C oben, um Ihre Lebensmittel temperaturangepasst zu lagern: Fleisch und Fisch kalt unten, darüber Milch- und Käseprodukte und oben Marmeladen und offene Gefäße. Obst und Gemüse gehören in das separate etwas wärmere Gemüsefach unten.
Jeder Millimeter Eis isoliert, erhöht somit den Stromverbrauch und kostet Geld. Ihr Zeiteinsatz, dies regelmäßig zu prüfen und das Gefrierfach oder den Gefrierschrank abzutauen, lohnt sich.
Waschmaschine richtig einstellen:
Damit Ihre Wäsche sauber wird und angenehm duftet, ist in den meisten Fällen eine Temperatur von 30 bis 40 Grad ausreichend. Eine Trommel 60-Grad-Wäsche verbraucht so viel Strom wie zwei Trommeln bei 40 Grad oder drei Trommeln bei 30 Grad.
Idealerweise nutzen Sie das Eco-Programm (natürlich auch bei Ihrer Geschirrspülmaschine).
Waschen Sie dann, wenn Ihre Maschine auch wirklich voll ist. So sparen Sie nicht nur Energie, sondern auch wertvolles Trinkwasser.
Wäsche möglichst lufttrocknen: 100% Strom sparen Sie natürlich, wenn Sie Ihre Wäsche auf dem Balkon oder im Garten trocknen.
Beim Wäscheständer in der Wohnung denken Sie bitte an eine gute Stoßlüftung, damit die Feuchtigkeit auch wieder entweichen kann und ihre Heizung somit effizienter arbeitet.
Gut geschleudert ist halb getrocknet. Wenn die Wäsche in der Waschmaschine stark geschleudert wurde, spart dies Trockenzeit, Strom und Geld. Wäschetrockner arbeiten so lange, bis auch das letzte Wäschestück trocken ist und verbrauchen so oft unnötig Energie. Trocknen Sie ähnliche Materialien miteinander statt unterschiedliche. Das spart Strom und Geld.
Eine gute Wahl bei einer etwaigen Neuanschaffung sind Wärmepumpentrockner. Sie blasen die warme Luft nicht in den Raum, sondern wieder zurück in die Trommel. Das spart grundsätzlich Strom.
Alte, ineffiziente Heizungen treiben schnell die Betriebskosten in die Höhe. Mit dem Umstieg auf energieeffiziente Heizsysteme arbeiten Sie klima- und kostenschonend. Dabei unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Umwelt mit einer Förderung oder einem zinsgünstigen Kredit mit Zuschuss über die KfW.
Welches System zu Ihrem Bedarf passt, analysieren Sie gemeinsam mit einer/m Sachverständigen, zertifiziert durch das BMWK.
In vielen Betrieben entsteht durch unterschiedlichste Prozesse Abwärme. Ob in der Bäckerei, dem Friseursalon oder einem Industriebetrieb – egal wo die Wärme beim Arbeiten entsteht, ihre Erzeugung kostet viel Energie. Effizient wird es, wenn sie Abwärme reduzieren oder zum Heizen nutzen können. Die KfW fördert Ihre Investitionen über ein Effizienzprogramm.
In vielen Industriebetrieben wird Warmwasser direkt über die Heizung erzeugt. Das ist nicht für alle Unternehmen sinnvoll. Für viele Anschlüsse ist Kaltwasser vollkommen ausreichend. An den wenigen Punkten wo Warmwasser gebraucht wird, z.B. in entlegenen Sanitärräumen, kann der Einbau von einzelnen Durchlauferhitzern sinnvoll sein.
Das Audit deckt auf, wo im Betrieb besonders viel Energie verbraucht wird. Der anschließende Bericht gibt wertvolle Hinweise, welche konkreten Maßnahmen Abhilfe schaffen. Für Kleine und Mittlere Unternehmen (KMU) werden Energieaudits mit bis zu 80 Prozent der Kosten gefördert.
Häufig lassen sich auch ohne bauliche Änderungen Energieeinsparpotenziale nutzen - durch die Optimierung des bestehenden Heizsystems: So sorgt eine richtig eingestellte Heizungsanlage für eine optimale Wärmeabgabe der Heizkörper in allen Räumen des Gebäudes. Und das rechnet sich, sowohl für das Büro als auch für alle anderen gewerblichen Räume.
Oftmals wird auch nur an die Wärmeabgabe gedacht, nicht aber an den Stromverbrauch, der zum Betrieb der Heizungsanlage nötig ist. Auch hier könnte die Energie besser genutzt werden, denn Heizungspumpen sind häufig veraltet und echte Stromfresser. Moderne Pumpen dagegen sind hocheffizient und verbrauchen bis zu 80 Prozent weniger Strom.
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